Bevor ich mich hier womöglich unbeliebt mache und gemäß der deutschen Rechtsprechung➀ dieses leckere Backwerk als Dinkelvollkornbrötchen bezeichne, wähle ich lieber diese etwas länger geratene Produktbezeichnung.
Ansichtssache
Rein rechtlich gesehen wäre es tatsächlich ein Vollkornbrötchen. Doch es gibt die durchaus vertretbare Ansicht, dass dann auch 100% Vollkorn➁ drin sein sollten. Bei einer nicht ganz objektiven Betrachtung der entsprechenden Wortfamilie, gibt „voll“ jedoch nicht unbedingt die Gesamtheit der Dinge an.
Beispiel gefällig:
Einem Vollpfosten gesteht man vielleicht doch 10% Intelligenz zu und bei „voll➂“ lecker ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch nüchtern ganz gut schmeckt.
Wunsch und Wirklichkeit
Zum Thema bemerkte neulich ein befreundeter Bäckermeister:
"Alle wollen Vollkornbrötchen" sagt der Verkauf ... Wenn wir sie dann im Sortiment haben greifen die Kunden doch wieder zum Saaten-Brötchen, weil es ein besseres Volumen hat.
Ganz Unrecht hat er damit leider nicht. Umso wichtiger ist es, bei den Rohstoffen auf Qualität➃ zu setzen und technologisch das Beste zu geben. Dann können auch „Dinkelbrötchen mit viel Vollkorn“ zum Verkaufsschlager werden. Wie zum Beispiel bei Bäckerei T. aus B.➄, welche mit dieser Rezeptur einen absoluten Volltreffer landete.
Wie soll das Kind nun heißen?
Und was den passenden Namen für diese genialen Kleingebäcke betrifft:
Versuche es doch einfach mal mit dem aus der Überschrift. Denn ganz sicher gibt dir dann der Kunde mit der entsprechenden Rückfrage die Möglichkeit ihn von den Qualitäten dieses besonderen Brötchens zu überzeugen.
Bildnachweise:
➁ By Serife Gerenschier (bluecherry.at) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wikimedia Commons
➄ Von Wuzur - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3571364